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Die Ninja Gaiden-Reihe ist zweifelsohne Kult. Als Ryu Hayabusa hat man sich bereits durch drei Teile geschnetzelt. Das Besondere in den ersten beiden Teile war der sehr gehobene, aber nie unfaire Schwierigkeitsgrad. Man könnte fast sagen, dass ein bisschen Dark Souls darin steckte. Der dritte hingegen war deutlich mehr dem Massenmarkt angepasst und überzeugte die Fans nicht. Mit Yaiba: Ninja Gaiden Z schlägt man nun einen völlig anderen Weg ein.Rache wird am besten blutig serviert
Yaiba, ein abtrünniger Ninja, wird von Ryu Hayabusa getötet. Mit einem gezielten Hieb mit dem Katana zerlegt er Yaiba in seine Einzelteile. Doch Yaiba denkt nich daran tot zu bleiben. Eine Firma mit effizienten, technologischen Möglichkeiten stattet ihn mit cybernetischen Kräften aus und setzt ihn wieder zusammen. Sein Antrieb ist die Rache - die Jagd nach Hayabusa. Als ihn ein neuer Auftrag nach Russland bringt, nimmt er die Spur auf.
Der Rachefeldzug führt den Spieler durch sieben Kapitel, vollgepackt mit Armeen von Zombies, die in sämtlichen Variationen daherkommen. Die normalen Zombies sind weniger gefährlich und eigentlich nur Futter für den Fleischwolf. In großen Massen sind sie aber nicht zu unterschätzen. Weiterhin gibt es gepanzerte Varianten und Suizidbomber, während andere unter Strom stehen oder gar Säure spucken. Dazu gesellen sich ein haufen Zwischen- und Bossgegner.
![]() Yaiba sinnt auf Rache. |
Das liegt auch am immer wieder eingestreuten Humor - mal mehr, mal weniger gut. Dieser ist in der Regel dermaßen übertrieben und bescheuert, das es ein Fest ist. Im weitesten Sinne erinnert er an Suda51s Lollipop Chainsaw.
Von der Performance her schafft die genutzte Unreal Engine das Gezeigte fast problemlos. Slowdowns gibt es nur ganz selten und auch nur wenn wirklich Massen an Gegner auf dem Bildschirm wuseln. Negativ hingegen fallen die Ladezeiten auf. Es dauert nämlich gut und gerne 40 Sekunden, bis man sich im Spiel befindet.
![]() Es geht blutig zu. Sehr blutig. |
Und diese 40 Sekunden wird man oft warten müssen. Sehr oft. Immer und immer wieder. Denn Yaiba ist an vielen Stellen im Spiel eine harte Geduldsprobe. Wo die vorigen Teile der Reihe auf Geschick und Übung setzten, erhöht Yaiba den Schwierigkeitsgrad nur durch die Aufstockung der Gegnermassen. Es gibt Abschnitte im Spiel, in denen einem selbst Zwischenbosse in vielfacher Ausführung vorgesetzt werden. Um Herr der Lage zu werden, helfen oft keine geschickten Combos oder Taktiken. Vielmehr steht dauerhaftes Button-Mashing auf dem Programm. Wenn einem dann noch die teils grausige Kamera die Übersicht raubt, möchte man den Controller in so mancher Situation gerne an die Wand werfen.
Es war schon immer ein Markenzeichen der Ninja Gaiden-Reihe, fordernde Kämpfe zu liefern, nach deren Erfolg man auch wirklich ein gutes Gefühl hat, etwas geschafft zu haben. Doch wenn einem hier dutzende Wellen von Zwischenbossen vorgeworfen werden, denen man kein geübtes Kampfschema entgegensetzen kann, verliert man doch den Spaß. Viel mehr ist es hier reine Glückssache, diese Passagen zu überstehen.
![]() Charakterdesign und Humor sind Highlights des Spiels. |
Eine seltsame Entscheidung im Spieldesign ist auch die Überlegung, Yaiba nicht springen zu lassen. In den Levelübergängen, die mit kleinen Quicktime-Events kombiniert werden, springt er wie wild durch die Gegend und er wird als flinker und agiler Ninja dargestellt. Aber springen kann man im ganzen Spiel nicht.