Endlich ist es soweit. Mit ANNO 1404 steht der mittlerweile vierte Teil der erfolgreichen ANNO-Serie endlich im Handel. Diesmal zieht es euch, wie der Name bereits vermuten lässt, in den Bann des Orients beziehungsweise Okzidents des 15. Jahrhunderts. Ob der Titel seinen genialen Vorgängern in nichts nachsteht, erfahrt ihr in unserem Review.
Volle Kraft voraus
Nach dem fulminanten Intro müsst ihr erst einmal ein Profil anlegen. Im Hauptmenü angekommen, habt ihr die Wahl zwischen Endlosspielen, sechs unterschiedlichen Szenarios und einer Einzelspielerkampagne. Das Endlosspiel könnt ihr dabei nach euren Wünschen gestaltet. Die einzelnen Szenarien haben einen festen Schwierigkeitsgrad, den ihr nicht ändern könnt. Die Story der Kampagne ist schnell erklärt: der Kaiser ist krank. Euer Ziel ist es, dem einflussreichen Lord Richard Northburgh bei dem Bau eines gigantischen Doms zu helfen, um Gottes Kraft gegen die Krankheit zu erhalten. Fortan erhaltet ihr von Northburgh also immer wieder neue Aufträge. Die Kampagne wartet dabei mit allerlei Wendungen und Überraschungen auf.
Leinen los!
Am Anfang müsst ihr neues Land besiedeln. Hier unterscheidet sich ANNO 1404 wenig von seinem Vorgänger ANNO 1701: ihr beginnt mit einem Expeditionsschiff oder einem Kontor. Wichtig für eine blühende Siedlung sind natürlich die Siedler, die mit Nahrung und Bausubstanzen versorgt werden wollen. Um wichtige Betriebe zu errichten, benötigt ihr Werkzeug, was logischerweise nur aus Eisen hergestellt werden kann. Zu Beginn werdet ihr allerdings keine Baupläne für Eisenminen bekommen – ihr müsst das Werkzeug also kaufen.
![]() Die Detailverliebtheit der Entwickler ist unglaublich |
Die einzelnen Einkaufsoptionen lassen sich weiterhin in den Kontoren regeln. Anfänger werden allerdings von dem großen Umfang geradezu erschlagen. Gut, dass euch Northburgh mit Rat und Tat zur Seite steht. Das dürfte vor allen Dingen ANNO-Neulingen zu Gute kommen.
Gib mir mehr
Steigen eure Bürger im sozialen Umfeld nach oben, erhöhen sich damit natürlich auch die Ansprüche. Wichtig ist es, die Bedürfnisse im ausreichend zu erfüllen, um somit auf die nächste Stufe aufzusteigen. Das funktioniert nämlich nur, wenn das Volk zufrieden ist. Bauern steigen zum Beispiel vergleichsweise schnell zu Bürgern auf. Der Sprung zum Patrizier beziehungsweise zum Adeligen stellt dann allerdings schon mehrere Forderungen an den Spieler. Bürger benötigen nämlich oft Waren aus dem Orient. Dazu müssen wir allerdings die Gunst des Sultans erlangen, um den Orient zu erkunden. Geschenke eignen sich dafür hervorragend. Die Nomaden des Orients ähneln den Bauern, haben allerdings andere Ansprüche. So kommt hier eher Ziegenmilch statt Most und Datteln statt Fisch auf den Tisch. Unterhalb der Bauern sind noch die Bettler angesiedelt. Hier liegt es an euch, den kaltherzigen Gebieter oder den sozialen Monarchen zu spielen. Erteilt ihr den Bettlern Einzug, lungern diese fortan auf euren Straßen und betteln um die milde Gabe der Bevölkerung. Verweist ihr die Bettler aus der Stadt, ist es möglich, dass diese zu Gesetzlosen werden und Übergriffe auf eure Produktionsstätten starten. Es liegt an euch, dieses Risiko einzugehen oder direkt im Keim zu ersticken, indem ihr gar Hospizen für die Obdachlosen baut.
![]() In ANNO 1404 könnt ihr gigantische Siedlungen erschaffen |
Mit zunehmendem Spielverlauf ist aber selbst das dem Volk nicht mehr genug. Die Ansprüche erweitern sich, Ziegenmilch ist nicht mehr genug und das Verlangen nach Kaffee wird größer. Auch die eben erwähnten Datteln werden im Vergleich zu Marzipan vernachlässigt. Most wird durch Bier und Wein ersetzt. Und anstatt Fisch gibt es frisches Brot und nahrhaftes Fleisch. Damit das alles so funktioniert, wie es soll, benötigt ihr Produktionsketten. Am Anfang dieser Produktionsketten steht nur eine Ressource, am Ende allerdings eine Endware. Durch Produktionsketten könnt ihr im Spielverlauf über 60 verschiedene Waren produzieren. Dieses Feature sorgt auch bei ANNO-Kennern für genügend Herausforderung. Gewisse Produktionsketten können aus bis zu sieben einzelnen Produktionsstätten bestehen oder benötigen gar Waren aus anderen Ketten. Hier spielt auch der Orient wieder eine entscheidende Rolle, da ihr dort Rohstoffe findet, die sich im Okzident nicht oder nur sehr schwer anbauen lassen.