Seite 1 \\ Das Paradies mit Einschusslöchern
Mit Tom Clancy's Ghost Recon: Wildlands hatten wir seinerzeit enorm viel Spaß. Die große belebte Spielwelt und das einerseits taktische, andererseits zugängliche Gameplay hatten uns von der ersten Minute. Entsprechend waren unsere Erwartungen an Breakpoint im Vorhinein eingestellt: Wildlands in besser. "In besser" sollte für uns durch Features wie aktive Tarnung, abwechslungsreichere Umgebungen und eben zwei Jahre Abstand zum Vorgänger zustande kommen. Kurz vor unserem Test gab es dann erste Stimmen, die unsere Vorfreude dämpften und uns kritischer werden ließen. Um das Spiel fair zu beurteilen, haben wir uns sowohl von den kritischen Stimmen, als auch von unserem eigenen Hype freigemacht. Was bei unserer möglichst nüchternen Beobachtung raus kam, erfahrt ihr in unserem folgenden Review!Trouble in Paradise
Die abgelegene Insel Auroa ist auf den ersten Blick ein wahres Paradies. Im Südpazifik zwischen Neuseeland und Australien und nahe dem Südpol gelegen bietet die fiktive Insel dem Technologie-Giganten "Skell Technology" eine Heimat. 2024 ist die Insel jedoch nicht mehr in der Hand von Skell Technologie, beziehungsweise die Firma nicht mehr in der Hand von Jace Skell, sondern in der des Ex Ghost Recon Operators Cole D. Walker, der sich mit den "Wolves" ein Jahr zuvor auf die Insel begeben hat. Die Insel, nun von der Außenwelt abgeschnitten ist nicht nur eine Bedrohung für die interne Sicherheit, sondern stellt auch eine Bedrohung für den Rest der Welt dar. Als Teil der Ghost Recon Operation "Greenstone" sollt ihr aufklären, was auf der Insel los ist, doch dazu kommt es vorerst nicht.
Nachdem euer Helikopter von einem Angriff getroffen abgestürzt ist, findet ihr euch inmitten dessen Trümmer und der sterblichen Überreste eures Teams wieder, desorientiert und beinahe hilflos versucht ihr euch aus der Gefahrenzone zu retten und trefft auf erste Feinde. Von hier aus seid ihr auf euch allein gestellt und schlagt euch euren Weg zum Rebellenstützpunkt "Erewhon" von wo aus ihr euer weiteres Vorgehen plant.
Gut ausgerüstet geht es auf Entdeckungstour - neuen Loot findet ihr tatsächlich sehr oft |
Wer und wie und was und wo?
Ghost Recon: Breakpoint hat eine durchaus interessante und spannende Geschichte, diese geht aber in der Überfülle an Missionskategorien und Dialogen leicht unter, sodass wir häufig einfach nur die einzelnen Punkte abgearbeitet haben. Und trotzdem: das zum Teil postapokalyptische Survival-Feeling geht auf. Ihr durchwandert verlassene Wohnkomplexe, entdeckt aufgegebene Labore und sogar Militäranlagen aus dem zweiten Weltkrieg und dem kalten Krieg. Die Mixtur aus Ruinen und hypermodernen Kampf-Drohnen bringt die bedrohliche Atmosphäre einer Tech-Dystopie auf den Punkt. Bevorzugt ihr das entspannte und nur milde anspruchsvolle Gameplay, so könnt ihr euch taktischem Stealthen voll und ganz hingeben. Ein tolles Feature: Tranung die tatsächlich etwas ausmacht. Stehen, hocken und liegen bekommen noch eine zusätzliche Stufe: das Eingraben. Auf Auroa fliegen regelmäßig Helikopter unad Aufklärungsdrohnen umher und so kann es auch passieren, dass ihr als Gefahr identifiziert werdet, wenn keine direkten Gegner in der Nähe sind, dann heißt es Beine in die Hand. Neben der Hauptmission gibt es noch Fraktionsmissionen und Standorte von Technologien. Insgesamt macht ihr sehr schnell Fortschritte und könnt euch kontinuierlich neu ausrüsten. Das sorgt für Abwechslung, die Breakpoint an einigen gewichtigeren Punkten definitiv nachholen muss.
Solche schicken Szenen sind durchaus in Breakpoint an der Tagesordnung |
Die Grafik hat sich als Glitch getarnt
Einer der massivsten Punkte - zumindest auf unserer Referenzkonsole, der klassischen Xbox One, sind dabei enorm viele optische Glitches. Von Schatten, die wie Boxen um euch herum mitlaufen, bishin zu flackernden Schattentexturen auf Bergen hat die Beleuchtung einiges an skurillen Phänomenen zu bieten. Dazu gesellen sich aufpoppende Texturen und sogar ganze Objekte. Mehrfach haben wir nahezu Terraforming erlebt, wenn ein Berg vor uns kurz mal seine Struktur veränderte. Leider kein Scherz und keine Übertreibung. Matschige und platte Texturen sobald ihr euch an höher gelegenen Stellen oder in der Luft befindet reichen Lichtern und Rauch die aus Mauern herausdringen können die Hand. Hier bitte schnellstmöglich nachbessern, denn Breakpoint bietet definitiv schöne Gegenden und Panoramen, doch selbst im Fotomodus erlebt ihr diese Glitches!
Solche leider auch. |
Multiplayer: Nichts muss, wenig kann?
Im optionalen, aber ins Spielgeschehen voll integrierten Multiplayer-Modus habt ihr die Möglichkeit eure Missionen im Team zu beenden. Voll integriert bedeutet, dass der Fortschritt den ihr allein macht in den Multiplayer-Modus übernommen wird und der im Multiplayer-Modus erreichte Stand wiederum zurück in den Singleplayer-Modus mitgenommen werden kann. Neben besonders herausfordernden Raids gibt es außerdem die Möglichkeit euch im PvP-Modus mit anderen Spielern zu messen. Leider konnten wir zum Testzeitpunkt nur die Warteschleife überprüfen und wurden nicht nur aus dieser, sondern aus unserer kompletten Spielsitzung gekicked, sodass wir jedesmal wieder erst in unser Spiel einsteigen mussten. Auch hier: bitte ausbessern, bitte robuster gestalten.