Seite 1 \\ Zu schnell zum wobblen
Die Dead or Alive Reihe spaltet die Meinungen oft. Die einen loben das anspruchsvolle Kampffeeling, die anderen verurteilen die offenherzigen Kostüme der Kämpferinnen und Boobiephysics. Dead or Alive 6 soll sich laut vorherigen Aussagen mehr auf das Kämpfen und weniger auf die Körper konzentrieren und somit wieder aus dem eher schummerigen Licht heraustreten. Sascha, der die Reihe seit dem zweiten Teil verfolgt, hat sich dem Titel angenommen und berichtet, wie Dead or Alive 6 aus seiner Sicht ist.Storytime
Dead or Alive 6 knüpft an die Geschehnisse aus Dead or Alive 5 an (die an die Geschehnisse aus DoA 4 anknüpfen, die an 3, die an 2 und so weiter...). Die Shinobi Ayane, Kasumi, Hayate und Hayabusa unterstützen Helena und DOATEC im Kampf gegen die von Victor Donovan geleitete Organisation M.I.S.T., die im Begriff ist Raidou wiederzuerwecken. Der Verräter des Mugen Tenshin Clan ist einer der stärksten Kämpfer des Dead or Alive Universums und eine große Gefahr. Dead or Alive verfolgt auch im sechsten Teil eine Haupthandlung auf zwei Ebenen. Die Haupthandlung um DOATEC und M.I.S.T. spielt für die Gesellschaft im Hintergrund, während vordergründig alles um das Dead or Alive Turnier herum geschieht. Auch hier sind die Teilnehmer über Intrigen und langjährige Fehden miteinander verbunden. Neue Charaktere sind der Straßenkämpfer Diego, der sich am Turnier beteiligen will um seine Fähigkeiten zu messen, und NiCO, eine hochintelligente Wissenschaftlerin im Dienste von M.I.S.T., die maßgeblich an der Wiedererweckung von Raidou beteiligt ist. Neben den zwei Hauptsträngen gibt es dieses Mal auch intensive Charakter-Storylines, deren einzelne Abschnitte ihr im Storymodus freispielen könnt. Einerseits gefiel uns die große Menge an Abschnitten, die aus dem Beat 'em Up eine Saga machen, andererseits ist die Präsentation des Storymodus sehr unübersichtlich und erschlägt einen mit an unterschiedlichen Stellen auftauchenden Abschnitten. Wir sind dem Storymodus gegenüber trotzdem sehr positiv gegenüber eingestellt, besonders wenn wir andere Beat 'em Ups zu Vergleich ziehen.
Der Quest-Mode gibt Einsteigern einen guten Überblick |
Die Boutique-Quest
Neben dem Storymodus gibt es einen weiteren Modus, der euch nicht einfach auf den freien Kampf loslässt. Der Quest-Modus lässt euch spezielle Aufgaben absolvieren, für die ihr euch Sterne verdienen könnt. Ebenso schaltet ihr hier Ingame-Währung und Kostüm-Musterteile frei und könnt dadurch die einzelnen Kostüme der Charaktere erspielen. Das Pro am Quest-Modus: Anfänger können sich mit den Techniken vertraut machen und die Aufgaben sind in der Regel einfach zu lösen. Das Kontra finden wir weniger am Quest-Modus selbst als an der Unlock-Idee. Anstelle vom Erfüllen bestimmter Kämpfen oder Bedingungen in Story Mode, Time Mode oder Survival Mode müsst ihr mehr oder minder zufällige Musterteile farmen, die anschließend eventuell ausreichen um ein Kostüm zum Kauf zu vervollständigen und final Ingame Währung ausgeben, um ebendieses Kostüm verwenden zu dürfen. Das schadet unserer Meinung nach dem Spiel mehr, als die Kostümjagd zu fördern. Wir sind sicher etwas Nostalgisch, wenn wir an die unzähligen Kostüme aus Dead or Alive 2, 3 oder 4 denken. Dead or Alive 5 hatte hier schon um einiges reduziert und auf überteuerte DLCs gesetzt, der sechste Teil toppt seinen Vorgänger hierbei leider im negativen Sinne. Über die DLCs Politik möchten wir hier gar nicht erst reden, die hat mit dem eigentlichen Spiel nichts zu tun (ist trotzdem enorm frech, aber wer#s bezahlt...nun).
Alles sieht ein bisschen schicker aus, vor allem die deutlich logischeren Outfits |
Kommen wir noch schnell zum wesentlichen
Schnell ist hier der richtige Ausdruck. Dead or Alive macht seit jeher aufgrund eines Faktors besonders viel Spaß: die Kämpfe können rasend schnell sein. Durch eine einsteigerfreundlichere Bedienung, ein simpleres Kombosystem und neuen Angriffen zeigt sich Dead or Alive 6 hier von der stärksten Seite: fight-technische Spitze. Jeder der 22 Charaktere (ohne DLCs) spielt sich anders, neben den ganz besonders schnellen Charakteren wie zum Beispiel Ayane, Kasumi, Hyabusa, Christie oder Helena gibt es auch wuchtige Vertreter, darunter beispielsweise Bass, Rig, Hitomi oder Tina. Ob allein oder gegen andere Spieler, Dead or Alive 6 spielt sich hier hervorragend und lässt manchen Mitbewerber im Schatten stehen. Dead or Alive 6 bietet euch zudem zwei Grafik-Modi: Action optimiert und Grafik optimiert. Wir empfehlen euch den Action optimierten, sofern ihr keine enhanced Konsole habt, sondern die Grundversionen. Der Grafik optimierte Modus legt noch eine Schippe optischer Feinheiten drauf, lädt jedoch zu Rucklern ein, während der Action optimierte Modus euch genau die Kernkompetenz von DoA bietet: die Highspeed Kämpfe.
Christie lädt zum kurzen Plausch mit anschließendem Tiefschlaf ein. |
Grafikmodus: "Dead or Alive 5+++"
Zwischen Dead or Alive 6 und dem 2014 erschienenen Dead or Alive 5 Last Round, der Next Gen Portierung des fünften Teils, gibt es keinen enormen optischen Unterschied. Alles ist ein Stück schärfer (Pun intended), die Charaktere wirken in ihren Proportionen - ob Muskulatur oder Brustumfang - realistischer. Auch hier stellten wir eine deutliche Minderung des Sexy Faktors fest, was uns sehr gefreut hat. Die größte Neuerung in optischer Hinsicht sind stärkere Schweiß- und Schmutzeffekte und Schäden an den Kampfoutfits. Das gefällt uns zwar sehr, ist jedoch 2019 kein Gamebreaker mehr, sondern ein Update auf einen aktuellen Stand. Neu in Dead or Alive ist eine Blut-Option. Hierbei handelt es sich nicht um eine Gore-Orgie wie bei Mortal Kombat, sondern um Effekte bei Impact-Treffern, die euch eine Zeitlupe bescheren. Insgesamt möchten wir die optische Präsentation mit "In der Gegenwart angekommen" bewerten. Ein Prädikat, das die Konkurrenz der letzten Jahre nicht unbedingt bekommen hat und somit noch immer ein Lob.