Seite 1 \\ Klempnerarbeiten führen zu großen Abenteuern
Elf Jahre nach seinem original Release wird einer der besten Teile der Tales of Reihe neu veröffentlicht. Als remasterte Definitive Edition. Die Tales of Reihe steht seit jeher für intensive JRPG Erlebnisse, doch dieser Teil sticht besonders heraus. Wir durften uns das Remaster näher ansehen und berichten euch von unseren Eindrücken im folgenen Review.Für Yuri Lowell beginnt ein gewöhnlicher Tag in der Unterstadt der kaiserlichen Hauptstadt Zaphias. Ein gewöhnlicher Tag bedeutet für den Raufbold Yuri jedoch das, was für andere sicher ungewöhnlich ist. Das Aqua-Blastia, eine mystische Sphäre wie es viele in der Welt von Terca Lumireis gibt, ist verschwunden und die Wasserversorgung des Armenviertels der Hauptstadt ist in Gefahr. Die feinen Leute der Oberstadt kümmert das niedere Fußvolk nicht, sodass Held Yuri sich ans Werk macht und die Geschehnisse aufklären will. Seine Spur führt ihn zu einem Zauberer namens Mordio, der in der Oberstadt wohnen soll. Mordio entpuppt sich als Dieb, der das Blastia an sich genommen hat und euch entwischt als ihr von den Rittern der Stadtwache festgenommen werdet. Yuri wäre nicht so berühmt berüchtigt, wenn er sich von einer Kerkerstrafe beeindrucken lassen würde und so brecht ihr gewitzt aus dem Gefängnis aus. Dabei begegnet ihr der Prinzessin Estellise, die das kleine Abenteuer zu einem noch verworreneren macht. Eure Reise beginnt mit der Veerfolgung von Mordio. Doch sind die Dinge wie sie scheinen?
Für eine schüchterne Prinzessin ist Estellise ganz schön mutig! |
Direkt drin
Tales of Vesperia hat uns von Anfang an positiv überrascht. Im Vergleich zum bisher letzten Tales of Teil, dem 2016 erschienenen Tales of Berseria, fühlt sich die Geschichte von Anfang an flüssig an. Der Start im Allgemeinen ist trotz allem zäh, denn bis ihr die Stadt verlasst fühlt sich alles eher an wie ein Tutorial und nimmt seine ein bis zwei Stunden in Anspruch. Habt ihr einmal Zaphias verlassen, nimmt das Spiel sofort Fahrt auf und bringt neue Mitstreiter in eure kleine Gesellschaft, lässt euch neue Städte entdecken und hält euch kontinuierlich bei der Stange. Wem die strategische Planung seiner Gruppe zu viel ist, muss sich hierauf nicht fokussieren, auch ohne tiefes RPG-Verständnis könnt ihr gut vorankommen. Die Schwierigkeitseinstellung "Abenteuer" setzt den Schwerpunkt auf die Geschichte, ohne dass ihr große Sorgen haben müsst, an euer Überleben zu denken. Gerade hier fanden wir diese Option großartig, denn Tales of Vesperia lädt zum Entdecken und erleben ein.
Mit bis zu vier Mitgliedern geht es ans Eingemachte. |
Lebendig nacherzählt
Im Vergleich zur PlayStation 3 Version fallen zwei optische Verbesserungen direkt ganz klar auf: Die Farben sind satter und sauberer und in Sachen Bildschärfe wurde noch einmal alles herausgeholt. Kanten sind betont, aber nicht überschärft. die 60 statt 30 FPS geben dem Remaster noch einen letzten Schliff sodass Tales of Vesperia: Definitive Edition fast aussieht, als wäre das ursprüngliche Spiel erst kürzlich fertiggestellt worden. Lediglich die Umgebung lässt gelegentlich das Alter durchblicken. Weniger durch texturelle Unterschiede zu den Figuren, als mehr durch die Levelgestaltung. Davon abgesehen, dass es sich um ein Remaster handelt kommt aber absolutes JRPG Feeling auf. Individuelle Monster die von niedlich und ulkig bis ziemlich cool und finster jeden Geschmack abdecken auf der einen Seite und viele unterschiedliche und teils abgedrehte Charaktere, Waffen und Gegenden auf der anderen.
Viele schicke Gegenden erwarten eure Entdeckerlust. |
Auch ein angerostetes Schwert schlägt sich gut
Der technische Unterbau von Tales of Vesperia verrät mehr, dass das Rollenspiel einige Jahre auf dem Buckel hat. Keine Sorge, hier gibt es keine katastrophalen Mankos, denn auch zur Zeit des Originals war nicht voel auszusetzen. Uns fielen zwei Punkte am ehesten ins Auge. Zum Einen ist das Kampfverhalten träger als beispielsweise im letzten Teil Tales of Bersaria, mit fortschreitendem Spielverlauf werden eure Angriffe jedoch auch facettenreicher und die etwas langsamere Kampfsteuerung verliert an Gewicht. Auf der anderen Seite stehen starre Abläufe von Zwischensequenzen, in denen eure Charaktere für heutige Verhältnisse roboterhaft wirken. Hier haben wir aber ein Auge zugedrückt und zu uns selbst "Das ist Retrocharme!" gesagt.