Seit seiner ersten gamescom auf Presseseite hat sich Sascha in den vielversprechenden Mittelalter-RPG-Titel Kingdom Come: Deliverance verliebt. Nun ist es endlich so weit und die laut Promo authenthische, historisch belegte Rittergeschichte steht im Regal. Sowohl in den Läden als auch in Saschas Xbox-Regal. Am Ende bleibt die Frage: War Kingdom Come: Deliverance die Jahre des Wartens Wert oder nicht? Um diese Frage zu beantworten haben wir Kingdom Come: Deliverance ordentlich geprüft und präsentieren unsere Ergebnisse in unserem neuen Review. 

Rundgang durch das lebendige Böhmen des 15. Jahrhunderts
Schmiedesohn Heinrich ist ein Taugenichts. Statt seinem Vater zu helfen und das Handwerk zu lernen betrinkt er sich mit seinen Freunden in der Schenke und schlägt sich mit anderen Jungen wegen Bagatellen. Sein unbeschwertes Leben wir jäh erschüttert, als sein Dorf Skalitz von der Armee von König Sigismund von Luxemburg überrannt wird und er mit ansehen muss, wie seine Eltern getötet werden, ändert sich alles. Vor allem aber Heinrich, in dessen Rolle ihr euch nun durch eine harsche mittelalterliche Welt schlagen müsst. Ungeübt an der Waffe und ohne jedes Hab und Gut rettet sich Heinrich unter letzter Kraft in die nahe gelegende Burg Talmberg, von wo aus er nun sein neues Leben bestreiten muss. Auch wenn euch eine Mainquest gegeben ist, könnt ihr auch etliche Nebenaufgaben übernehmen, oder sogar ganz frei entscheiden, wie es weitergehen soll. Von kleinen zufälligen Encountern am Wegesrand bis zu langläufigen Questlineskönnt ihr euch abseits der Hauptstory also die Zeit vertreiben. 

So richtig geht es erst hier los, im Burghof der Burg Talmberg

Der Schlüssel zum Tor
Eure erste große Tat besteht darin, aus Talmberg zu verschwinden um eure Eltern in Skalitz zu begraben. Das geht nicht unbedingt glatt von Statten und so landet ihr schlussendlich nahe der großen Stadt Rattay. Zu jeder Zeit konnten wir uns mit Heinrich identifizieren und mit ihm in die Welt von Kingdom Come: Deliverance hineinwachsen. Das Kampfsystem schreckt im ersten Moment ab, spielt sich mit dem Controller auch nach etlichen Stunden noch nicht ganz geschmeidig, weiß aber trotzdem auf eine angenehme Art zu fordern. Schwieriger gestaltet sich der Umgang mit dem Bogen, auch hier seid ihr auf eure Fähigkeiten reduziert. Kein Fadenkreuz und der Verlust eurer Ausdauer je länger ihr den Bogen spannt erfordern viel Übung, die euch in einer frühen Mission der Hauptquest bitter fehlt. Hier müsst ihr mit Pfeil und Bogen Hasen jagen.

Die Vielzahl unterschiedlichster Rüstungsteile lässt Heinrich in keiner Lage im Stich

Die inzwischen in einem kommenden Patch geänderten Minigames für Taschendiebstahl und Schlossknacken hingegen haben uns Anfangs wütend gemacht und darauf das Interesse am heimlichen Diebstahl ganz genommen. Schade, denn hierbei gibt es durchaus taktische Züge, die beim anspruchsvollen Überfall auf ein Banditenlager helfen würden. Sehr gefiel uns das allgemeine Level-System, welches uns beispielsweise an das Skillsystem von The Elder Scrolls III: Morrowind erinnerte. Alles was Heinrich erlebt lässt ihn wachsen und sich entwickeln. In bestimmten Abständen schalten eure Hauptskills dann weitere Subskills frei. So nehmt ihr nicht durch einen Skilltree Einfluss auf eure Vorteile im Kampf, sondern durch eure Entscheidungen und euer Verhalten in der Spielwelt.